Siedlungsgeschichte

Gründungsgedanken

Der Gedanke eine Siedlung zu gründen, ging von dem Reichsbund der Kriegsgefangenen des 1. Weltkrieges und der Reichsvereinigung der Kinderreichen aus. Damit wurde die Siedlung in den Jahren von 1934 bis 1938 erbaut.

Wie kam die Herrenteichsiedlung zu ihrem Namen?

1530 staute man in dem vor gelagerten natürlichen Kessel, südlich der Siedlung, das Wasser des Stiebitz-Baches. In dem entstandenen Teich wurden für die Ratsherren der Stadt Karpfen gehalten.

Das war von nun an der „Herrenteich“, und von ihm wurde unser Name abgeleitet.

Unsere Straßen und Häuser

Die Häuser der Siedlung wurden in Gemeinschaftsarbeit, in Eigenhilfe errichtet. Dafür gab es ein Reichsdarlehen von 2000 – 2700 Reichsmark, wobei die Häuser einen Einheitswert von 3500 Reichsmark hatten. Die monatliche Belastung der Darlehensnehmer betrug damit 12 – 18 Reichsmark.

Zur Herrenteichsiedlung gehören nunmehr 92 Doppel-, und 7 Einfamilienhäuser.

Schon während der Bauphase entwickelte sich eine Gemeinschaft, die 1935 zur Gründung des „Siedlerverein Herrenteich“ führte. In unserer Siedlung gibt es folgende 7 Straßen.

• Eckenerstraße (ehem. Schlageter Straße)
• Lilienthalstraße
• Parsevalstraße (ehem. Horst Wessel Straße)
• Uhlandstraße (ehem. Immelmann Straße)
• Gerhart-Hauptmann Straße (ehem. Boelke Straße)
• Heinrich-Heine Straße (ehem. Richthofen Straße)
• Neustädter Straße

Die Grundstücksgrößen in unserer Siedlung liegen dabei zwischen 800m² und 1250 m².

Die Tierhaltung wurde damals in unserer Siedlung groß geschrieben. Es wurden Kaninchen, Bieber, Ziegen, Schafe, Ziegen, Schweine, Gänse, Enten, Hühner, Tauben und Bienen gehalten.

Die Siedlung in den Wirren des Krieges!

Im April 1945 mussten unsere Siedler ihre Häuser verlassen, und auf die Flucht gehen. In Bautzen wurde noch einmal eine erbitterte Frontlinie gegen die vorrückende Sowjetische Armmee gebildet, und Bautzen wurde durch seine Bewohner, zusammen mit Einheiten der Wehrwölfe zur Festung verbarrikadiert, was die furchtbaren Kriegsleiden auf allen Seiten unnötig verlängerte. Durch die Kriegseinwirkung  der sich immer weiter zurückziehenden deutschen Truppen an der Front zur Roten Armee, wurden 21 Häuser völlig zerstört. Die Siedler standen vor den Trümmern ihrer ausgebrannten Häuser, und auch die anderen Häuser waren durch die unmittelbaren Kampfhandlungen stark beschädigt.

Nach dieser Zeit bewährte sich die Gemeinschaft der Siedler, und so konnte das letzte ausgebrannte Haus 1956 wieder bezogen werden.

Die Siedlung in der Nachkriegszeit

Nach 1945 waren die Siedler, bis zur Gründung des VKSK im Jahr 1959, in der „Siedler-Wirtschaftsgruppe“ des FDGB organisiert. Danach erbrachten unsere Siedler hervorragende Leistungen in den vom VKSK organisierten Wettbewerben.

In den Jahren von 1983 – 1988 produzierten die Siedler im Jahresdurchschnitt 168.000 kg Obst und Gemüse, sowie 40.120 Eier, die der Wirtschaft zugeführt wurden.

Die Herrenteichsiedlung in der DDR

Im Laufe der Jahre wurde die Sparte „Herrenteich“ wiederholt Wettbewerbssieger, und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen.

1988 erfolgte die bis dato größte Ehrung.

Unsere Siedlung wurde „Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet“. Nur dem Fleiß der emsigen Siedler ist es zu verdanken, dass aus einfachen kleinen Siedlungshäusern, kleine Villen im Grünen geworden sind.

Die Herrenteichsiedlung nach der Wende 1990

Nach der Auflösung des VKSK gründeten wir am 31.07.1990 mit 39 Mitgliedern den „Verein der Siedlerfreunde Herrenteich e.V.“.

Gegenwärtig hat unser Verein 144 Mitglieder.

Diese Steigerung ist der beste Beweis für eine gute Vereinsarbeit, und wir hoffen auf weitere Mitglieder.

Unser Vereinshaus

In den Jahren von 2004 bis 2006 haben wir Siedler uns auf der Neustädter Strasse ein Vereinshaus errichtet, welches sich nun langsam zum kulturellen Zentrum der „Herrenteichsiedlung“ entwickelt.